Am Wochenende des 10.-11. Oktober nahm Prof. Wilson vom Institut an dem Treffen der ACER-MJO (Association chrétienne des Etudiants Russes – Mouvement de Jeunesse Orthodoxe) teil, das im Centre national de Formation Scouts et Guides de France außerhalb von Paris stattfand. Das Thema der Veranstaltung war das Amt der Laien in der Kirche. Der Zeitpunkt des Treffens war von Bedeutung: Im November sind es zehn Jahre her, dass eine der wichtigsten Laientheologinnen der französischen Orthodoxie, Elisabeth Behr-Sigel, „im Herrn entschlafen“ ist.
Prof. Wilson wurde gebeten, über Behr-Sigels Verständnis des Amtes der Laien zu sprechen. Behr-Sigel ist zwar vor allem bekannt für ihre Schriften zugunsten der Ordination von Frauen im orthodoxen Priestertum, sie schrieb jedoch auch ausführlich über die Berufung aller Christen, seien es Laien oder Ordinierte, „für Christus durchlässig“ zu werden und das Licht Christi überall hin zu tragen. Kirche geschieht nicht nur in der Liturgie; Kirche ist überall da, wo Christen hingehen und gleichgültig, was sie tun. Der Glaube soll nicht versteckt und behütet, sondern in jede Ecke der Welt gebracht werden.
Der Text von Prof. Wilsons Vortrag kann hier (Elisabeth Behr-Sigel et le role du laicat dans l’Eglise) heruntergeladen werden (auf Französisch). Mehr über Behr-Sigel kann man in Olga Losskys Biographie „Toward the Endless Day“ und in Prof. Wilsons Studie „Woman, Women, and the Priesthood in the Trinitarian Theology of Elisabeth Behr-Sigel“ erfahren.