Alle 18 Monate versammelt das Institut Ökumene-Experten aus verschiedenen Ländern (Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Schweiz, USA) und verschiedenen Konfessionen (anglikanisch, lutherisch, reformiert, römisch-katholisch) zu einer Konsultation im Château Klingenthal über Ergebnisse und Herausforderungen der ökumenischen Dialoge. Die jüngste Konsultation fand vom 20. bis 23. März 2018 statt und hatte das Thema: „Der ökumenische Ertrag der Reformationserinnerung 2017 und die zukünftigen ökumenischen Herausforderungen“.
Dabei wurde der schwierige Weg zu einer gemeinsamen evangelisch-katholischen Reformationserinnerung analysiert – eine herausragende Frucht dieser ökumenischen Arbeit ist das lutherisch/römisch-katholische Dokument „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ (inzwischen in 20 Sprachen übersetzt). Es lag dem ökumenischen Gottesdienst in Lund zur Reformationserinnerung am 31. Oktober 2016 mit Papst Franziskus und den Leitern des Lutherischen Weltbunds zugrunde. In der Konsultation wurde an die sehr zahlreichen ökumenischen Gottesdienste, Seminare, Vorträge, Ausstellungen und Aktionen erinnert – diese alle Erwartungen übertreffende ökumenische Dimension der Reformationserinnerung war wohl der bedeutendste Ertrag und das hervorstechende Merkmal des Gedenkjahres 2017. Die besondere Bedeutung, die bei dieser Erinnerung Zeichen, Symbole, Bilder, symbolische Aktionen – neben der ökumenisch-theologischen Arbeit –hatten, wurde besonders reflektiert. Im Blick auf die Zukunft der Ökumene wurde die Klärung der Vorstellungen von der Einheit der Kirche als dringlich erkannt, ebenso die Frage, ob und wie so genannte In-via-Erklärungen helfen können, dass die Einsichten ökumenischer Dialoge von den Kirchen offiziell rezipiert werden, auch wenn noch nicht in allen Fragen Konsens erreicht worden ist. Die verheißungsvollen ökumenischen Perspektiven, die das Pontifikat von Papst Franziskus bietet, wurden in den Blick genommen. Es ist wichtig, die Möglichkeiten, die dieser Papst eröffnet, auch zu nutzen.