Tagung über „Luther und die Sakramente“ an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom

Vom 26. Februar bis zum 1. März 2017 fand an der Universität der Jesuiten in Rom, der Gregoriana, eine Tagung zum Thema „Luther und die Sakramente. Eine katholische Relecture in ökumenischer Perspektive“ statt. Die Tagung wurde vorbereitet und durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Johann-Adam-Möhler-Institut in Paderborn und dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen. Die Veranstaltung ist schon als solche ein besonderes Ereignis: Luthers Sakramentenlehre wurde in Rom diskutiert, und das an der Jesuitenuniversität, zwei Kardinäle hielten einen Vortrag zu Beginn (Kurt Kardinal Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen: „Die Reformation und die katholische Kirche“) und zum Schluss (Gerhard Ludwig Kardinal Müller: „Kirche als Ort der Rechtfertigung“)! Die Tagung war konsequent dialogisch angelegt: Jeweils zuerst ein Vortrag über Luthers Lehre von der Taufe, der Beichte, dem Herrenmahl und dem Amt von einem evangelischen Referenten, dann eine katholische Darstellung.

Theodor Dieter vom Institut für Ökumenische Forschung hat Luthers Verständnis des Bußsakraments dargestellt (auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=BCIbwC0Gpn8). Der katholische Respondent war Prof. Michel Fédou SJ aus Paris. Zusammen mit dem Pariser Kollegen hat Theodor Dieter auch einen Workshop angeboten, in dem Luthers Begegnung mit Kardinal Cajetan in Augsburg 1518 mit Texten von Luther und Cajetan analysiert wurde. Die Tagung hat großen Widerhall gefunden: etwa 250 Personen haben die Vorträge gehört und an den intensiven Diskussionen teilgenommen; das Echo in den Medien war groß. Die Tagung sollte nicht Neuland für die ökumenischen Experten eröffnen, wohl aber in den Dialogen Erreichtes einem größeren Publikum nahebringen, gerade auch Verantwortlichen in den Kirchen. Das ist auf der Tagung sehr gut erreicht worden. Die gründliche Beschäftigung mit der Theologie Martin Luthers eröffnet immer wieder ökumenische Türen, mit denen viele nicht gerechnet haben. Wichtig ist auch für jeden ökumenischen Fortschritt, alte, tiefsitzende Vorurteile, von denen es auf allen Seiten immer noch viele gibt, zu korrigieren.

Die Vorträge und Diskussionen wurden umrahmt von Gottesdiensten und Andachten in verschiedenen Kirchen; die Schönheit der Liturgie wie der Kirchenräume hat für die Tagung einen besonderen, geistlichen Akzent gesetzt. Die große Gastfreundschaft der Jesuiten-Universität und die perfekte Organisation der Tagung waren beeindruckend.

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Fotos: Dirk Vogel

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