Studying Luther in Wittenberg 2017

Im November hielten Prof. Dr. Theodor Dieter und Prof. Dr. Sarah Hinlicky Wilson vom Institut zum neunten Mal hintereinander das jährliche zweiwöchige Seminar „Studying Luther in  Wittenberg“ in Zusammenarbeit mit dem LWB-Zentrum und mit großer Unterstützung der deutschen lutherischen Kirchen. Das diesjährige Seminar war natürlich ein besonderes, fand es doch im Jahr des 500. Jubiläums der 95 Thesen und des Beginns der Reformation statt.

Nur wenige Tage, nachdem vierzigtausend Menschen sich in der kleinen Stadt Wittenberg zur Feier des Jubiläums versammelt hatten, trafen die Teilnehmer aus der ganzen Welt ein. Sie kamen dieses Jahr aus Angola, Botswana, Brasilien, der Tschechischen Republik, Dänemark, Estland, Deutschland, Ungarn, Indien, Indonesien, Jordanien/ Heiliges Land, Singapur, Südafrika, Tansania, den Vereinigten Staaten und Simbabwe. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren Vikare/innen, Pastoren/innen und Bischöfe.

Das Thema des diesjährigen Seminars war „Luther als Prediger und Lehrer“. Während wie üblich der Fokus der ersten Woche auf dem reformatorischen Durchbruch, den 95 Thesen, Rechtfertigung durch Glauben und Gesetz und Evangelium lag, wurden in der zweiten Woche Beispiele von Luthers Schriften für Studenten und Gemeindeglieder behandelt. Im Blick auf die Ersteren schaute sich die Gruppe Luthers Disputationsmethode genauer an; im Blick auf die Letzteren richtete sich die Aufmerksamkeit auf Luthers Predigten, Lieder und insbesondere auf seinen Großen Katechismus. Auch wenn oft bemerkt worden ist, dass Luther kein systematischer Autor (im traditionellen Sinn) war, so hat er doch gewiss konsistent geschrieben, und in der großen Vielfalt seiner Texte scheinen immer wieder dieselben Grundgedanken und -überzeugungen durch.

Auch dieses Mal war das Seminar mehr als nur Unterricht. Viele Besuche – im Lutherhaus, im Melanchthonhaus und im Rathaus – wurden unternommen, und es gab die Gelegenheit, mit Vertretern der deutschen lutherischen Kirchen und des Lutherischen Weltbundes zu sprechen. Einen Abend verbrachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Ortsgemeinden der umliegenden Dörfer. An mehreren Abenden stellten die Teilnehmer/innen ihre eigenen Kirchen vor und kochten vorzügliche Gerichte aus ihrer Heimat.

Jedes Jahr sind wir beeindruckt von der Energie, dem Engagement, der Intelligenz und der Leidenschaft der Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer. Wir sind auch erstaunt darüber, wie lebendig Luthers Schriften selbst 500 Jahre später noch sind und wie kraftvoll sie in die Situationen hinein sprechen, in denen wir uns heute auf der ganzen Welt befinden. Wenn die Teilnehmer/innen des diesjährigen Seminars Vertreter des Weltluthertums darstellen, dann haben wir guten Grund für die Hoffnung, dass das treue Zeugnis vom Evangelium Jesu Christi auch in den nächsten fünfhundert Jahren in den lutherischen Kirchen weitergeht!

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