Matthieu Arnold elected correspondent of the Académie des Inscription et Belles-Lettres

Matthieu Arnold, Professor für neuere Geschichte an der Fakultät für Evangelische Theologie der Universität Strasbourg, ist seit vielen Jahren enger Kooperationspartner des Instituts für Ökumenische Forschung. Im März 2021 hat er eine besondere Auszeichnung erhalten, über die wir hier kurz berichten wollen. Wir gratulieren Matthieu Arnold zu der Auszeichnung und wünschen ihm für seine zukünftige Forschungsarbeit weiterhin alles Gute und viel Erfolg!

Im Namen den gesamten Stabs
Jennifer Wasmuth
Direktorin des Instituts für Ökumenische Forschung

Matthieu Arnold ist Ende März 2021 zum Korrespondenten der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres gewählt worden. Dies ist eine besondere Auszeichnung für den Theologen, der sich besonders mit den Reformatoren beschäftigt.
Nach einem Abitur mit mathematischem Schwerpunkt studierte Matthieu Arnold evangelische Theologie in Strasbourg und an dem Institut für Europäische Geschichte Mainz; er promovierte 1994 und wurde zunächst in Strasbourg und dann in Baerenthal (Lothringen) Pfarrer. „Mein Studium hat mir so gut gefallen, dass ich mich entschlossen habe, neben meiner Tätigkeit als Pfarrer meine Forschung für die Habilitation fortzusetzen.“ Im Jahr 1997 erhielt er eine Position als Professor für moderne und zeitgenössische christliche Geschichte an der Fakultät für Evangelische Theologie in Strasbourg, wo er die Forschungsgruppe in neuerer Geschichte leitet.

Ein französischer Sammelband mit Texten der Strasbourger Reformation
Seine Arbeiten betreffen zwei Zeitabschnitte: Zunächst den Beginn der Reformation durch das Studium der wichtigsten Reformatoren. Zusammen mit dem Theologen Marc Lienhard hat Matthieu Arnold die Publikation von Martin Luthers Werken in der „Bibliothèque de la Pléiade“ (1999 und 2017) geleitet. Es handelt sich dabei um mehr als 80 Texte. „Seit 1995 arbeite ich auch an der Herausgabe der Korrespondenz in Originalsprache des Strasbourger Martin Bucer, der ebenfalls ein Reformator des 16. Jahrhunderts ist. Er ist ein Vorreiter der Ökumene, dessen Schrift sehr schwer zu lesen ist.“

Z.Zt. arbeitet Matthieu Arnold an einem französischen Sammelband mit Texten der Strasbourger Reformation, zu denen auch Schriften von Catherine Zell gehören, die bisher noch nicht auf Französisch veröffentlicht worden sind. Manche seiner Quellen schlummern im Strasbourger Stadtarchiv. Ein weiterer Zeitabschnitt interessiert Matthieu Arnold besonders: Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts und das Studium evangelischer Denker wie Dietrich Bonhoeffer, Widerstandskämpfer während des Dritten Reiches, und Albert Schweitzer, dessen „Jahre im Elsass“ er untersucht hat.

Seine Wahl zum französischen Korrespondenten der Académie des inscriptions et belles-lettres ist für ihn eine Anerkennung sowohl seiner Arbeit wie auch seiner Forschungsgruppe an der Fakultät für Evangelische Theologie.

„Dies beweist, dass die Evangelisch-theologische Fakultät ihren Platz in der akademischen Welt hat; diese Wahl ist sowohl eine persönliche Freude wie auch eine breitere Anerkennung,“ sagt der Forscher, der sich schon darauf freut, regelmäßig an den Sitzungen der Académie teilnehmen zu können und so mit den Wissenschaftlern aus vielen spannenden Bereichen im Kontakt zu sein. „Ich hoffe, dass dies zu neuen Kooperationen führen kann.“

L’Académie des inscriptions et belles-lettres
Die Académie des Inscriptions et Belles-Lettres wurde 1663 von Colbert gegründet und ist eine der fünf Akademien des Institut de France. Ihr Ziel ist die Entwicklung und Förderung von Forschung durch die Preise, die sie in verschiedenen Bereichen der Geschichte, Archäologie, Kunstgeschichte, Philologie et Linguistik, Literatur, Geistesgeschichte und verwandten Disziplinen (Epigraphik, Numismatik, Diplomatie usw.) verleiht. Sie gibt hochrangige Werke heraus. Sie besteht aus zwei Kategorien von Mitgliedern, die auf Lebenszeit gewählt werden: den Korrespondenten und den Akademikern – „Letztere tragen den grünen Habit“, sagt der Forscher. Alle vier bis fünf Jahre, je nach Vakanzen, wird das Kontingent von 50 französischen Korrespondenten durch die Wahl von acht neuen Mitgliedern erneuert. „Man fragt nie selbst an, man wird von einem oder mehreren Akademikern vorgeschlagen. Die Korrespondenten nehmen nicht an der Wahl teil; sie stellen sozusagen das Vorzimmer der Akademie dar,“ erklärt Matthieu Arnold und fügt hinzu, dass die Akademie die älteste noch bestehende wissenschaftliche Zeitschrift herausgibt, das Journal des savants, gegründet im Jahr 1665.

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