Auf dem 102. Katholikentag vom 25.-28. Mai 2022 in Stuttgart war auch das Institut in vielfältiger Weise beteiligt.
Zum einen bei einem Gespräch zum Thema „Fundamentalismen und Extremismen. Eine ökumenische Herausforderung“, die das Thema des Sommerseminars 2019 aufnahm. Im technisch perfekt ausgestatteten Sitzungssaal des Stuttgarter Rathauses wurde ein Gespräch zwischen PD Dr. Sonja Strube (katholische Dozentin und Expertin für das Thema in Osnabrück) und dem griechisch- orthodoxen Theologen Dr. Georgios Vlantis (Geschäftsführer der ACK Bayern) von Prof. Jennifer Wasmuth, der vormaligen Direktorin des Instituts moderiert. Strube zeigte an einer Vielzahl von Beispielen vor allem aus dem rechten bis rechtsextremen Flügel des Katholizismus und mit anschaulichen Folien die Strukturen autoritären Denkens auf, wie es sich nicht zuletzt im Internet darstellt. Sie wies dabei auch auf Fallen im Umgang mit solchen, sich oft selbst bestätigenden, Mustern hin. Vlantis legte bei seinem Impuls den Schwerpunkt auf die Traditionsgebundenheit der Orthodoxen Kirchen, der oft zu einer Abschottung gegenüber der Moderne neigt. In der sehr lebhaften Debatte, bei der die ca. 30 Teilnehmenden hochengagiert mitwirkten, kam nicht zuletzt auch der Krieg in der Ukraine zur Sprache.
Am dritten Tag wurden ca. 40 Teilnehmende von Dr. Frank Zeeb, wissenschaftlicher Assistent am Institut, auf einen „ökumenischen Spaziergang“ mitgenommen: „Stuttgart als Stadt der Bibel entdecken“ war das Thema – an etwa sieben Stationen der Stuttgarter Innenstadt wurde Kirchengeschichte lebendig. Die Mitspazierenden erfuhren anhand von vielen Anekdoten etliches über die Geschichte Württembergs mit der Bibel, über die besondere Stellung Württembergs in der Reformationsgeschichte und die Unterschiede zwischen Deutscher Bibelgesellschaft und Katholischem Bibelwerk. Manches Vorurteil über „die Schwaben“ und den Pietismus wurde wortwörtlich en passant korrigiert. Am Ende bestand die Möglichkeit, das Erwanderte im bibliorama, dem erlebnisorientierten Bibelmuseum der Landeskirche noch einmal ganz auf andere Weise zu vertiefen.
Zeeb war auch auf der ACK-Polis, dem Auftritt der ACK auf dem Kleinen Schlossplatz als ökumenischer Vertreter dabei.