50. Internationales Ökumenisches Seminar 2016

4. – 11. Juli 2016

 

50 Jahre internationaler evangelisch-lutherisch/römisch-katholischer Dialog: Bilanz und Ausblick

[singlepic id=485 w=320 h=240 float=left]Vor 50 Jahren, im Sommer 1966, beschlossen der Lutherische Weltbund und das Päpstliche Sekretariat zur Förderung der Einheit der Christen, einen offiziellen theologischen Dialog zu beginnen. Kurz vor dem Ende des Vatikanischen Konzils hatte man eine bilaterale Arbeitsgruppe eingesetzt, die nach zwei Tagungen im neu gegründeten Straßburger Institut für Ökumenische Forschung im April 1966 dies den Weltorganisationen vorgeschlagen hatte. Daraufhin wurde die erste internationale bilaterale Dialoggruppe einberufen, und diese arbeitete ab 1967.

In diesem Dialog konnte vieles geleistet werden. Die erste Runde verdeutlichte bereits einen weitreichenden Konsens im Verständnis des Evangeliums (1972). Daraufhin bearbeitete man das Thema des Herrenmahls (1978) und des geistlichen Amtes in der Kirche (1981). Diese erste  Dialogphase führte zu einer Gesamtvision, die 1985 erschien („Einheit vor uns“). Die Arbeit war stets begleitet durch nationale Dialoge (insbesondere in Deutschland und den USA). Nun war die Zeit reif für konkrete Schritte und Beschlüsse der Kirchen. Nach einer neuen Dialogrunde über das Kirchenverständnis (1993) gelangte man zur „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre“, die 1999 offiziell sowohl vom Vatikan wie vom Lutherischen Weltbund unterschrieben wurde. Der differenzierende Konsens im Heilsverständnis ist ein Meilenstein, der einen 500jährigen Konflikt beendet, aber auch die bleibenden Aufgaben verdeutlicht. Die offene Frage ist nach wie vor das Kirchenverständnis. So war die Apostolizität der Kirche das Thema der nächsten Dialogrunde, die 2006 abgeschlossen wurde. Anschließend ging es darum, im Blick auf das Reformationsjubiläum 2017 entscheidende Fortschritte zu verdeutlichen auf dem Weg „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ (2013).Münster Strasbourg

Diese 50 Jahre Dialog sind das Thema des Sommerseminars 2016, welches das Straßburger Institut gemeinsam mit dem Johann-Adam-Möhler Institut für Ökumenik, Paderborn, veranstaltet. Theologinnen und Theologen, die in den verschiedenen Dialogrunden mitgearbeitet haben, haben ihre Teilnahme zugesagt. Es wird zunächst darum gehen, die wichtigen Etappen dieses Dialogs und insbesondere ihre theologischen Ergebnisse zu vergegenwärtigen und zu analysieren.Danach sollen die verschiedenen nationalen Dialoge und die Rezeption der Dialoge in den Kirchen zur Sprache kommen.  Auch die Methodologie des Dialogs, die sich im Laufe der Jahre entwickelt hat, gilt es genauer zu betrachten. Was wurde erreicht und was wurde nicht erreicht? Wo liegen die Hindernisse? Schließlich soll nach neuen Wegen und Möglichkeiten des zukünftigen Dialogs dieser beiden christlichen Weltgemeinschaften gefragt werden.

Dieses Seminar wird zugleich das 50. Sommerseminar des Straßburger Instituts für Ökumenische Forschung sein. Die Vorträge sollen umgehend veröffentlicht werden und einen besonderen Beitrag für das Jahr 2017 darstellen.

Es geht uns im Seminar aber nicht nur um theologische Erörterungen. Genauso wichtig ist das persönliche Gespräch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ihr Teilen von ökumenischen oder konfessionellen Erfahrungen, ihr Fragen und Zuhören. Gerade weil die Teilnehmenden aus vielen verschiedenen Kirchen und Ländern kommen, ist dieser Austausch besonders spannend und erhellend. Im Seminar ist dafür reichlich Platz im Plenum wie in Arbeitsgruppen vorgesehen. Nicht geplant, aber dafür umso wichtiger sind die vielen Gespräche beim vorzüglichen französischen Essen in der Cafeteria oder bei einem Glas Wein in einem der Restaurants der mittelalterlichen Altstadt Straßburgs.

Treffen der bilateralen Arbeitsgruppe 1966 im Institut

Sprachen

Englisch und Deutsch sind die Hauptsprachen des Seminars. Die Vorträge und Diskussionen werden simultan in diese Sprachen und aus diesen Sprachen übersetzt. Die Teilnehmer können sich in den Plenardiskussionen auch auf Französisch äußern.

Kosten

Die Unkosten für das Seminar, einschließlich Vollpension in einem Studentenwohnheim (Einzelzimmer) betragen € 700,-. Finanzielle Unterstützung wird manchmal durch die Kirchen der Teilnehmer oder andere Institutionen gewährt. Deshalb bitten wir die Teilnehmer, sich diesbezüglich mit ihren kirchlichen Behörden in Verbindung zu setzen.

Wie im letzten Jahr, wird auch dieses Mal ein kleinerer Teil dieses Betrags zur Unterstützung von Teilnehmern aus anderen Kontinenten und aus Osteuropa verwendet.

Daten

Vom 4. Juli (Anreise am Nachmittiag, Empfang am Abend)
bis 11. Juli (Abreise nach dem Frühstück) 2016
in Straßburg, Frankreich 

Anmeldung und Information

Anmeldung bis spätestens 15. April 2016. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Elke Leypold : strasecumATecumenical-institute.org

Flyer zum Downloaden: Flyer-Seminar-d-2016

Programm des Seminars: Seminarprogramm 2016

 

 

 

 

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