Ehrendoktorwürde der Katholisch-Theologischen Fakultät Erfurt für Prof. Theodor Dieter

Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Erfurt hat Dr. Theodor Dieter am 24. Januar 2017 – in der Gebetswoche für die Einheit der Christen – die Ehrenpromotion eines Doktors der Katholischen Theologie (Dr. theol. h.c.) verliehen „in Würdigung seiner Beiträge für die Erforschung der Theologie Martin Luthers im historischen Kontext und in ihrer Bedeutung für die Gegenwart, seines wissenschaftlichen Engagements für die ökumenische Theologie einschließlich der Methodologie und Hermeneutik des Dialogs zwischen den Kirchen und seiner herausragenden Leistungen insbesondere zum katholisch-lutherischen Dialog“.

Die Feier fand an einem historisch hoch bedeutsamen Ort statt: im Coelicum, dem Raum, in dem Martin Luther seine erste Vorlesung gehalten hat. Nach dem feierlichen Einzug der Zepter der Fakultät begrüßte deren Dekan, Prof. Dr. Gabel, zahlreiche prominente Persönlichkeiten, unter ihnen den Magnus Cancellarius der Fakultät, Bischof Ulrich Neymeyr, Bischof des Bistums Erfurt, Landesbischöfin Ilse Junkermann von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, dem Kernland der Reformation, Bischof Brian Farrell, Sekretär des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen aus Rom.

Erfurter Bischof emeritus Dr. Joachim Wanke sowie Weihbischof Dr. Reinhard Hauke, Frau Dr. Dorothee Kaes von der Deutschen Bischofskonferenz, den Regionalbischof von Halle – Wittenberg, Propst Dr. Johann Schneider, Prof. Dr. Karl-Wilhelm Niebuhr von der Theologischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Rektor Prof. Dr. Volker Zerbe von der Fachhochschule Erfurt. Die Anwesenheit von Bischof Farrell beim Festakt zeigte, wie der Dekan betonte, die hohe Bedeutung der Ökumene für die katholische Kirche. In ihrer eindrucksvollen Laudatio stellte Prof. Dr. Mirjam Wijlens die Ehrenpromotion durch die Katholisch-Theologische Fakultät im Coelicum in die großen Zusammenhänge von Reformation, Kirchenspaltung und kumenischer Bewegung und würdigte eindringlich und anschaulich die theologische Arbeit wie das Engagement Theodor Dieters für die katholisch-lutherische Ökumene.

Dr. h.c. Dieter dankte für die verliehene Ehrenpromotion mit einer Rede zum Thema „Der ökumenische Gottesdienst in Lund am 31. Oktober 2016 – ein theologischer Kommentar“. In ihr stellte er die schwierige Aufgabe dar, die der Internationalen Lutherisch/Römisch-katholischen Kommission für die Einheit mit der theologischen Vorbereitung eines ökumenischen Reformationsgedenkens gestellt war, und erläuterte die Lösung, die die Kommission mit dem Dokument „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ gefunden hat. Er zeigte weiter, wie Inhalte und Struktur dieses Dokuments in die Liturgie des ökumenischen Gottesdienstes am 31. Oktober 2016 in Lund eingegangen sind und dass die Leitung dieses Gottesdienstes durch Papst Franziskus zusammen mit den Leitern des Lutherischen Weltbunds eine bewegende Bestätigung von 50 Jahren katholisch-lutherischen Dialogs war.

Mitglieder des Posaunenchors der Evangelischen Reglergemeinde in Erfurt verliehen der Feier musikalischen Glanz, unter anderem mit Liedern Martin Luthers. Der anschließende Stehempfang fand in der Kilianikapelle statt, in der Luther zum Priester geweiht wurde. So war die herausfordernde Gestalt Martin Luthers ebenso präsent wie die ökumenische Arbeit. Die Teilnahme vieler Menschen aus dem Bereich der wissenschaftlichen Theologie wie der Ökumene, ihre Mitfreude wie auch der historisch einmalige Ort machten die Feier zu einem wunderbaren Fest der Ökumene, geprägt von großer Herzlichkeit und menschlicher Wärme und Wertschätzung.

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Fotos: Elke Leypold, Institut für Ökumenische Forschung; Désirée Haak, Universität Erfurt

 

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