Harding Meyer hat den internationalen lutherisch-katholischen Dialog entscheidend geprägt. Viele methodologische Ansätze der derzeitigen Ökumene gehen auf ihn zurück („versöhnte Verschiedenheit“, „differenzierender Konsens“ usw.).
Um seine ökumenischen Ansätze weiterhin zu fördern, hat Harding Meyers Witwe, Dagmar zur Nedden, in Zusammenarbeit mit dem Kuratorium des Instituts für Ökumenische Forschung in Strasbourg den Harding-Meyer-Ökumenepreis eingesetzt. Der 2020 zum ersten Mal verliehene Preis wird alle zwei Jahre vergeben und hat eine Höhe von 3000 EUR.
Für den Preis 2022 wurden sieben hervorragende Arbeiten von Bewerbern aus verschiedenen Ländern und verschiedenen christlichen Traditionen eingereicht. Die Jury hat die Arbeit des anglikanischen Theologen Dr. Paul Avis ausgezeichnet.
Paul Avis‘ neuestes Buch (“Reconciling Theology”, London 2022) setzt die von Harding Meyer entwickelte Methodologie fort. Es unterstreicht die wichtige Arbeit der Dialoge, die in den letzten Jahren zu erheblichen Fortschritten geführt haben. Schwerpunkt ist die gegenseitige Anerkennung als Kirche Jesu Christi und die versöhnte Verschiedenheit. Es weitet den Ansatz, den Harding Meyer vor allem im lutherisch-katholischen Dialog angewandt hat, auch auf die anderen christlichen Familien, insbesondere die anglikanische Tradition, aus.
Die nächste Verleihung findet 2024 statt. Bewerbungen können vom 1. Oktober 2023 bis zum 29. Februar 2024 eingereicht werden.
Hinweise zur Bewerbung: einzureichende Arbeit, CV und Bewerbungsschreiben per Email als PDF-Dateien (bereits vorliegende Publikationen auch gerne per Post) und sind zu richten an das Institut für Ökumenische Forschung, 8 rue Gustave-Klotz, F – 67000 Strasbourg (strasecum@ecumenical-institute.org ; Stichwort: Harding-Meyer-Ökumenepreis).