Publikation: André Birmelé, La Concorde de Leuenberg. Cinquante ans de communion ecclésiale 1973-2023.

André Birmelé, La Concorde de Leuenberg. Cinquante ans de communion ecclésiale 1973-2023. Introduction d’Élisabeth Parmentier ; postface de Joseph Famerée, Paris, Cerf / Lyon, Olivétan, coll. « Unam Sanctam. Nouvelle série »10, 2023, 250 pages, ISBN 9782204154178, 25 €.

Dieses Buch ist erschienen anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Leuenberger Konkordie, die die Kirchengemeinschaft zwischen den europäischen Kirchen lutherischer und reformierter Traditionen erklärt. Diese Konkordie trat 1974 in Kraft, nachdem sie von den Synoden dieser Kirchen gebilligt worden war. Aus ihr ging nach der Ratifizierung durch die methodistische Familie im Jahr 2002 die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) hervor.

Kirchengemeinschaft bedeutet Einheit der Kirche. Die beteiligten Kirchen erkennen sich gegenseitig als authentische Ausdrucksformen der einen Kirche Jesu Christi an, unter Achtung ihrer besonderen Geschichte, Spiritualität, Frömmigkeit und theologischen Akzente. Sie erklären die Kirchengemeinschaft und ihre Bereitschaft, diese in Zukunft im Leben jeder einzelnen Signatarkirche zu verwirklichen und umzusetzen. Diese Entscheidung schließt die Möglichkeit des Übergangs von einer Familie zur anderen für jeden Gläubigen und auch für die Amtsträger mit ein.

Nach einem Abriss der Geschichte, die die Gegensätze des 16. Jahrhunderts überwunden hat, wird der Text der Konkordie zusammen mit einem theologischen Kommentar vorgestellt. Anschließend wird die Entwicklung der GEKE anhand der Vollversammlungen der beteiligten Kirchen, die alle sechs Jahre stattfinden, beschrieben. Ein wichtiges Kapitel, das eine Analyse der Kirche Jesu Christi (ein wichtiges Dokument aus dem Jahr 1994) enthält, ist der Ekklesiologie (dem Verständnis der Kirche, ihrer Kennzeichen, ihrer Ämter und ihrer Einheit) gewidmet.

Dieses Modell der gelebten Einheit ging über die Grenzen Europas hinaus und führte zu ähnlichen Vereinbarungen in Nordamerika und im Nahen Osten. Die methodistischen Kirchen haben sich 1998 dieser Gemeinschaft angeschlossen.  Auch weitere konfessionelle Grenzen wurden überschritten. Das Vorgehen diente als Modell für Vereinbarungen mit der anglikanischen Gemeinschaft. Die Option eines differenzierenden Konsenses hat auch neue Wege im Dialog mit Rom ermöglicht.

Im letzten Kapitel dieses Buches werden die Fortschritte und auch die Herausforderungen angesprochen. Die Geschichte der Leuenberger Konkordie und der GEKE ist sowohl ein Abschluss als auch ein Ausgangspunkt. Es wäre fatal, sich mit dem Erreichten zufrieden zu geben. Der Prozess erfordert immer die Berücksichtigung neuer Herausforderungen und sogar eine Neuorientierung. Die Sorge um eine wirklich gelebte Katholizität und insbesondere die Notwendigkeit einer gemeinsamen Synode sind die größten Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt.

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