Lutherische Pfarrerinnen und Pfarrer aus Lippe in Strasbourg

Vom 31. August bis 4. September waren 20 lutherische Pfarrerinnen und Pfarrer aus Lippe unter Leitung von Superintendent Andreas Lange zur Fortbildung in Strasbourg.

[singlepic id=469 w=320 h=240 float=left]Prof. Dr. André Birmelé hielt einen einführenden Vortrag „Evangelisch in Frankreich und im Elsass“, im Institut für Ökumenische Forschung stellte Prof. Dr. Theodor Dieter die Arbeit des Instituts unter den Gesichtspunkten Forschung – Dialog – Lehre wie auch den Beitrag des Instituts zur Ökumene in den vergangenen 50 Jahren vor. Zur Fortbildung gehörte ein weiterer Vortrag von Theodor Dieter zum Thema „Lutherische DNA – was ist das?“; er löste sehr anregende Diskussionen aus. Die Teilnehmenden erprobten ferner eine Liturgie zur ökumenischen Reformationsfeier 2017 und machten hilfreiche Anregungen für die Weiterarbeit an der Liturgie. An einem der Nachmittage führte Theodor Dieter die Gruppe durch das Strasbourger Münster und erläuterte die theologischen Aspekte des Bildprogramms der Kathedrale. Zu den weiteren Programmpunkten gehörten ein Besuch des Unterlindenmuseums in Colmar und des Oberlin-Hauses in Waldersbach.Die beiden Seminartage im Institut haben erneut gezeigt, wie fruchtbar der Austausch von ökumenischer Studienarbeit und Gemeindepraxis ist.

Hier einige Reaktionen von Pastorinnen und Pastoren:

willwacher-bahr-5b93b350Pfarrerin Christa Willwacher-Bahr, Detmold: Das, was wir 2017 feiern, ist für römisch-katholische Christen ein Datum, das mit der schmerzhaften Erinnerung an die Spaltung der Kirche verbunden ist. Wir können uns gemeinsam erinnern und dabei auch dem auf die Spur kommen, was die Reformation in der katholischen Kirche an (Rück-)Besinnung angestoßen hat. In ökumenischen Beziehungen ist es unerlässlich, sich der Vergangenheit zu stellen, den gegenseitigen Verwerfungen und Verfolgungen im Namen der Religion und durch eine ernstgemeinte Entschuldigung den Weg freizumachen für zukünftige Diskussionen über theologische Unterschiede und Gemeinsamkeiten.

Superintendent i.R. Dieter Lorenz, Bad Salzuflen: Es hat mich beeindruckt, wie die Dozenten (Birmele / Dieter) engagiert und theologisch klar verständlich reformatorische Grundeinsichten vermittelt haben. Für mich war der Diskurs über die Kategorien der „Gewissensbindung“ besonders erhellend und klärend.

eberhardt-b3fc4bc9Pfarrerin Dr. Gönke Eberhardt, Lemgo: Es ist ein großer Gewinn, hinter die Kulissen ökumenischer Verständigungsprozesse blicken zu können. Wie viel Geduld, Fingerspitzengefühl und solide theologische Arbeit im Dialog der Konfessionen nötig sind, lässt sich von außen bestenfalls erahnen. Wer im Ökumenischen Institut selbst einmal Gelegenheit hatte, sich an aktuellen großen Themen abzuarbeiten, bekommt zugleich neues Handwerkszeug für die Verständigung auf Gemeindeebene.

langeSuperintendent Andreas Lange, Lemgo: Nur wer weiß, wofür er steht, ist auch gesprächsfähig. Das Institut leistet dafür wertvolle Dienste. Lutherisch zu sein ist nichts Besonderes, aber etwas Bestimmtes. Darum ist das Fragen nach der „lutherischen DNA“ nichts Überflüssiges, sondern nötig. Wenn solches Fragen dann noch so kompetent und zugleich freundlich geschieht, wie es im Ökumenischen Institut erlebbar wird – dann kann man sich nur freuen, dass es diese Möglichkeit des Lernens in Straßburg gibt.

kirchhof-921b575ePfarrer Lars Kirchhof, Detmold: Der Blickwinkel „Was haben wir an gemeinsamer Basis auch nach den letzten 500 Jahren“ mit den römisch-katholischen Geschwistern und weniger die andere Sichtweise „Was trennt uns?“, ist für mich als Gemeindepfarrer nochmal neu Motivation, auch im Hinblick auf 2017 theologisch begründet verstärkt Gespräche  und Projekte in den Blick zu nehmen, die diese Erkenntnis widerspiegeln.

langenau-668123ccPfarrerin Steffie Langenau, Bad Salzuflen: Mich hat die Fähigkeit der Dozenten begeistert, theologisch anspruchsvolle Sachverhalte in begrenzter Zeit gewinnbringend zu kommunizieren, ohne sie auch nur irgendwo zu simplifizieren. Dabei war die Teilnehmergruppe keineswegs homogen. Die Gesprächsfähigkeit in der Diskussion war auf diesem Hintergrund außerordentlich hilfreich, außerdem habe ich die große Freundlichkeit, mit der wir empfangen, begleitet und z.B. auch durch die Stadt geführt wurden, staunend genossen.

 

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