51. Internationales Ökumenisches Seminar 2017

3.-10. Juli 2017

Reformatorische Identität in ökumenischer Perspektive

Das Jahr 2017 lädt zum Feiern ein. Auf allen Ebenen kirchlichen Lebens und in vielen Ländern wird in diesem Jubiläumsjahr an die Reformation des 16. Jahrhunderts erinnert. Dabei stellt sich immer wieder die Frage, was es zu feiern gibt in einer Situation, die mit vergangenen Jahrhunderten nicht verglichen werden kann. Die ökumenischen Dialoge haben die Beziehungen zwischen den Kirchen tiefgreifend verändert; Kirchen wachsen vor allem im globalen Süden, der Schwerpunkt des Christentums verlagert sich dorthin; neue christliche Bewegungen und Kirchen sind entstanden. In der zunehmend globalisierten Welt werden viele Gesellschaften multireligiös. Während der Säkularismus in vielen Ländern zunimmt, gewinnt die Frage der Religion überraschend neue Aktualität, vor allem durch die gegenwärtig mit manchen Religionen verbundene Gewalt, die viele Gesellschaften bedroht. Neuen Herausforderungen kann man sich nur dann stellen, wenn man weiß, wer man ist. So soll die Frage „Was ist reformatorische Identität?“ das Thema des kommenden Sommerseminars sein, das das Institut für Ökumenische Forschung des Lutherischen Weltbundes vom 3. bis 10. Juli 2017 in Strasbourg veranstalten wird.[singlepic id=65 w=320 h=240 float=none]

Nach reformatorischer Identität soll nicht in Abgrenzung von anderen Kirchen gefragt werden, sondern ausdrücklich im Dialog mit Vertretern anderer Kirchen, im Wechsel von Selbstbild und Fremdwahrnehmung, von Wahrnehmung durch Freunde aus anderen Kirchen und Selbstkritik. Wo sehen die Anderen Stärken und Schwächen der reformatorischen Kirchen? Was würden sie ihnen wünschen, was von ihnen lernen und übernehmen wollen? Die Lehrüberzeugungen der reformatorischen Kirchen sollen der Ausgangspunkt sein, aber die Frage nach der Identität geht weit über diese hinaus und umfasst Spiritualität, Kultur, Brauchtum. Das, womit sich Theologen beschäftigen, macht für Menschen oft gar nicht ihre besondere konfessionelle Identität aus.Was pfingstlerische und charismatische Christinnen und Christen verbindet, sind bestimmte Erfahrungen, Praktiken, Haltungen. Für viele Zeitgenossen aber spielt die Konfession kaum eine Rolle; sie wollen, wenn überhaupt, nur Christen sein. So gibt es sehr vielfältige Identitäten und identity markers.

Diesen Fragen möchte sich dieses Sommerseminar stellen. Nur Kirchen, die ein waches und reflektiertes Verhältnis zu ihrer Identität haben, sind offen für den Dialog mit Anderen und in der Lage, neue Wege zu finden, um ihrem Auftrag der Verkündigung des Evangeliums gerecht zu werden.[singlepic id=277 w=320 h=240 float=right]

Es geht uns im Seminar aber nicht nur um theologische Erörterungen. Genauso wichtig ist das persönliche Gespräch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ihr Teilen von ökumenischen oder konfessionellen Erfahrungen, ihr Fragen und Zuhören. Gerade weil die Teilnehmenden aus vielen verschiedenen Kirchen und Ländern kommen, ist dieser Austausch besonders spannend und erhellend. Im Seminar ist dafür reichlich Platz im Plenum wie in Arbeitsgruppen vorgesehen. Nicht geplant, aber dafür umso wichtiger sind die vielen Gespräche beim vorzüglichen französischen Essen in der Cafeteria oder bei einem Glas Wein in einem der Restaurants der mittelalterlichen Altstadt Straßburgs.

Sprachen

Englisch und Deutsch sind die Hauptsprachen des Seminars. Die Vorträge und Diskussionen werden simultan in diese Sprachen und aus diesen Sprachen übersetzt. Die Teilnehmer können sich in den Plenardiskussionen auch auf Französisch äußern.

Kosten

Die Unkosten für das Seminar, einschließlich Vollpension in einem Studentenwohnheim (Einzelzimmer) betragen € 730,-. Finanzielle Unterstützung wird manchmal durch die Kirchen der Teilnehmer oder andere Institutionen gewährt. Deshalb bitten wir die Teilnehmer, sich diesbezüglich mit ihren kirchlichen Behörden in Verbindung zu setzen.

Wie im letzten Jahr, wird auch dieses Mal ein kleinerer Teil dieses Betrags zur Unterstützung von Teilnehmern aus anderen Kontinenten und aus Osteuropa verwendet.

Daten

Vom 3. Juli (Anreise am Nachmittiag, Empfang am Abend)
bis 10. Juli (Abreise nach dem Frühstück) 2017
in Straßburg, Frankreich 

Anmeldung und Information

Anmeldung bis spätestens 15. April 2017. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Elke Leypold : strasecumATecumenical-institute.org

Flyer zum Downloaden:

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