Harding Meyer ist 90 Jahre alt

Am 19. Januar hat Harding Meyer seinen 90. Geburtstag gefeiert. Von 1971 bis 1993 war er am Institut für ökumenische Forschung in Strasbourg tätig. Er hat in diesem Institut mehrmals den Auftrag der zweijährigen Geschäftsführung wahrgenommen.

Lutherischer Pfarrer der Hannoverischen Landeskirche, hat H. Meyer bei H. Thielicke über den Philosophen Blaise Pascal promoviert. Nach einer Zeit als Professor an der theologischen Fakultät in San Leopoldo (Brasilien) wurde er 1967 zum Beauftragten für Ökumene in der theologischen Abteilung des Lutherischen Weltbundes in Genf. So war er auch von Anfang an am internationalen lutherisch-katholischen Dialog, der im November 1967 begann, beteiligt. Er hat diesen Dialog bis 1993 begleitet. Er war nicht nur ein Teilnehmer, sondern der lutherische Experte dieses Dialogs, der viele Ergebnisse prägte. 1985 hoffte er dann auch durch das Ergebnis „Einheit vor uns“, dass nun die beiden Kirchen, die entscheidenden Schritte aufeinander zu gehen würde. Die Zeit war jedoch noch nicht reif. Nun widmete er sich ganz den Vorarbeiten für eine Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre. Auch wenn er nicht mehr an den letzten Entwicklungen der GE beteiligt war, geht diese jedoch eindeutig auf H. Meyers Vorarbeit und auch seine Leidenschaft für die Einheit der Kirche zurück.

Der Dialog mit Rom verlangte auch die Ausarbeitung einer Methodologie. Man betrat ja Neuland und musste ganz neue Wege finden im Blick auf das Einheitsmodell, das Konsensverständnis, die Rezeption usw. Dies war der zweite Schwerpunkt von H. Meyers Arbeit. Formulierungen wie „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“ oder „differenzierter Konsens“ stammen aus seiner Feder. Sie werden heute überall gebraucht und dies nicht nur in ökumenischen Kreisen.

Das Strasbourger Institut verdankt H. Meyer vieles. Er hat es entscheidend geprägt und wesentlich zu seinem internationalen Ruf beigetragen.

Gottes Segen und beste Wünsche zum Geburtstag!

 

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