Das Institut für Ökumenische Forschung hatte die Freude und Ehre, vom 15.-18.03.2019 die Klausurtagung der Bischöfe der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland zum Thema „Bischöfliches Amt, lutherische Identität und Leitung in der Kirche“ in Straßburg begrüßen zu dürfen. Den Auftakt bildete ein Empfang in den Räumen des Instituts am Abend des 15. März, bevor am Folgetag die eigentliche Thematik im Séminaire Protestant behandelt wurde. Die Bischöfinnen und Bischöfe der sieben Gliedkirchen der VELKD sowie weitere ordinierte Inhaber kirchenleitender Stellen und Vertreter des Kirchenamts von VELKD und DNK nahmen an der Konferenz teil. Darüber hinaus waren ökumenische Gäste aus den lutherischen Kirchen von Estland, Island, Lettland und Schlesien eingeladen.
Der Samstag behandelte das Konferenzthema aus unterschiedlicher Perspektive: Prof. Dr. Jennifer Wasmuth (Leiterin des Instituts) referierte über das lutherische Verständnis kirchlichen Leitungshandelns und legte damit den Grundstein für die Diskussion. Im Anschluss beleuchtete Prof. Dr. Theodor Dieter das lutherische Verständnis kontroverstheologisch und unter Bezugnahme auf aktuelle Entwicklungen im Lutherischen Weltbund. Den dritten Beitrag aus Reihen des Instituts steuerte Prof. Dr. Stefan Dienstbeck bei, der die Frage kirchlichen Leitungshandelns aus der Perspektive Paul Tillichs kritisch in den Blick nahm. Abschließend betrachtete PD Dr. Holger Böckel das kirchliche Leitungshandeln aus der Perspektive organisationslogischer und theologischer Verantwortung. Im Anschluss an die Vorträge war jeweils Zeit gegeben, um über die dargestellten Perspektiven und Facetten lutherischen Verstehens von Leitungsämtern in der Kirche ins Gespräch kommen zu können. Die Vorträge werden vom Evangelischen Pressedienst (epd) veröffentlicht werden.
Der Sonntag (17. März) wurde mit einem feierlichen Gottesdienst in der Kirche Saint-Thomas mit einem Grußwort des Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Bischof Ralf Meister, und einer Predigt von Inspecteur ecclésiastique Philippe Günther, sowie einer gemeinsamen Feier des Abendmahls eröffnet. Dem Gottesdienst schloss sich ein Empfang der Konferenzteilnehmer durch den Kirchenpräsidenten der Union Protestantischer Kirchen in Elsass und Lothringen, Christian Albecker, an. Nach einer Führung durch das Straßburger Münster durch Prof. Dr. Dieter und dem Bericht der ökumenischen Gäste zur jeweiligen Lage der Kirchen, hatten die TeilnehmerInnen der Bischofskonferenz Gelegenheit, sich mit den Europaabgeordneten Arne Lietz (SD) und Rainer Wieland (EVP) zu besprechen, zu diskutieren und die Rolle der Kirchen in Europa zu betrachten.
Der Montagvormittag (18.3.) war für die Geschäftssitzung der Bischofskonferenz reserviert, während derer die ökumenischen Gäste weitere Einblicke in Strasbourg, insbesondere in die Kirche Saint-Pierre-le-Jeune, gewinnen konnten. Nach dem gemeinsamen Mittagessen, großem Dank an Elke Leypold, die vollständig die Organisation übernommen hatte, und einem Reisesegen wurden die Gäste verabschiedet.
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Fotos: Henrike Müller, Elke Leypold