Dr. Theodor Dieter in Privataudienz bei Papst Franziskus

Am Montag, 21. Oktober 2013, wurde im Rahmen einer Privataudienz Papst Franziskus das lutherisch/römisch-katholische Dokument „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ übergeben (siehe hier). Die Kommission für die Einheit hat das Dokument erarbeitet als theologische Grundlage dafür, dass evangelische und katholische Christen im Jahr 2017 gemeinsam an die Reformation erinnern können. Theodor Dieter hat vier Jahre lang aktiv als Berater an der Erarbeitung des Dokuments mitgewirkt. Deshalb war es für ihn eine besondere Freude, dass Papst Franziskus das Dokument persönlich entgegengenommen hat.

Bischof Huovinen hat als lutherischer Co-Vorsitzender der Kommission für die Einheit zusammen mit dem katholischen Co-Vorsitzenden, Bischof Kenney, und Weihbischof Diez dem Papst das Dokument zuerst in spanischer Sprache, dann auch in englischer und deutscher und schließlich in finnischer Sprache überreicht; das Letztere hat Franziskus ein herzliches Lachen entlockt. Theodor Dieter gehörte zusammen mit dem Präsidenten des Lutherischen Weltbunds (LWB), Bischof Dr. Munib Younan, dem LWB-Generalsekretär Martin Junge, den Vizepräsidentinnen Bischof Susan C. Johnson (Kanada), Pfr. Dr. Gloria Roja Vargas (Chile) und Frau Eun-hae Kwon (Korea) sowie Bischof Dr. Milos Klatik (Slowakei) und Bischof em. Dr. Eero Huovinen (Finnland) zur lutherischen Delegation. Von katholischer Seite haben Kardinal Koch, Monsignore Dr. Türk und Prof. Thönissen an der Audienz teilgenommen.

[singlepic id=285 w=320 h=240 float=none]Papst Franziskus sagte in seiner Ansprache zum Dokument: „In diesem Jahr wurde als Ergebnis des nun fünfzigjährigen theologischen Dialogs und mit Blick auf den 500sten Jahrestag der Reformation der Text der lutherisch-katholischen Kommission für die Einheit mit dem sprechenden Titel ‚Vom Konflikt zur Gemeinschaft’ veröffentlicht. Ich glaube, dass es wirklich für jeden wichtig ist, sich im Dialog mit der geschichtlichen Wirklichkeit der Reformation, mit ihren Konsequenzen und den Antworten, die sie hervorgerufen hat, auseinanderzusetzen. Katholiken und Lutheraner können vor Gott um Vergebung bitten für die Schmerzen, die sie einander zugefügt haben und für die Verletzungen, die sie begangen haben. Miteinander können wir uns an dem Streben nach Einheit freuen, das der Herr in unseren Herzen erweckt hat und das uns mit Hoffnung in die Zukunft blicken lässt.“

Anschließend hat Generalsekretär Junge Papst Franziskus eine Teekanne überreicht, die von einer Frau hergestellt wurde, die aus Somalia nach Kenia in ein Flüchtlingslager, das der LWB betreut, geflohen ist. Junge hat die Flüchtlingsarbeit des LWB kurz vorgestellt und von der Herausforderung an alle Christen, den Notleidenden zu helfen, gesprochen. Diese Teekanne hat den Papst sichtlich bewegt; er hat sie als Zeichen für eine andere Form der Ökumene genommen, der Ökumene des gemeinsamen Helfens wie auch der Ökumene der Märtyrer, deren Blut nicht geteilt sei, wie er betonte. Unabhängig von ihrer Religion seien Flüchtlinge Menschen, die, um ihr bloßes Leben zu retten, auf der Flucht seien. In allen Unterschieden seien sie als Kinder Gottes zu sehen. So sind in der Audienz zwei grundlegende Dimensionen der Ökumene, die theologische und die diakonische Dimension, zur Sprache gekommen. Beide gehören wesentlich zum Verständnis von Ökumene im Lutherischen Weltbund wie auch bei Papst Franziskus.

 

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