Vom 8. bis zum 20. November 2021 hat das LWB-Zentrum Wittenberg ein Online-Seminar „Studying Luther in Wittenberg“ durchgeführt. Teilgenommen haben 17 lutherische Pfarrerinnen und Pfarrer aus Jordanien, Indien, Myanmar, Indonesien, Malaysia, Senegal, Ghana, Äthiopien, Madagaskar, Sierra Leone, Südafrika, Tansania, Kolumbien, USA, Lettland. Das Seminar wurde von der Direktorin des LWB-Zentrums, Pfarrerin Inken Wöhlbrand, und dem Studiensekretär des Zentrums, Dr. Sámuel Nánási, in Zusammenarbeit mit den Referenten Dr. Sarah Hinlicky Wilson und Dr. Theodor Dieter sorgfältig vorbereitet. Die beiden Referenten waren Forschungsprofessoren am Institut und arbeiten weiterhin im Institut als visiting adjunct professor und senior research professor mit. Seit 2009 haben sie jährlich im November die zweiwöchigen Seminare unterrichtet. Im vergangenen Jahr wie auch in diesem Jahr konnte das Seminar wegen der Pandemie nur online stattfinden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben schon früher an einem Seminar in Wittenberg teilgenommen; das jetzige Seminar war für sie ein Auffrischungskurs. Fünf Tage pro Woche waren Seminartage (je 1,5 Stunden). Am ersten Wochenende konnten die Teilnehmenden ihr Land, ihre Kirche oder Gemeinde vorstellen, am zweiten Samstag fand ein Abschlussgottesdienst statt, in dem Direktorin Wöhlbrand für die Liturgie, Pfarrer Nánási für die Predigt und Praktikantin Hannah Koby für die musikalische Gestaltung zuständig waren.
Die 17 Teilnehmenden wurden in zwei Gruppen (Ost und West) aufgeteilt. Zur Vorbereitung erhielten sie die Luthertexte, die in den einzelnen Sitzungen untersucht wurden, sowie für jede Einheit ein etwa einstündiges Video, in dem die Professoren in die Texte und Themen dialogisch einführten. Themen waren nach einer Einführung in das Mittelalter und in die Biographie des jungen Luther Texte zur reformatorischen Wende, Luthers Schriften „Zwei Arten der Gerechtigkeit“, „Ein kleiner Unterricht, was man in den Evangelien suchen und erwarten soll“, „Von der Freiheit eines Christenmenschen“, der Große Katechismus zur Taufe und zum Sakrament des Altars sowie Luthers „Brief an zwei Pfarrer von der Wiedertaufe“.
Die Teilnehmenden waren bis zum Schluss aufgeschlossen und engagiert mit ihren Fragen und Kommentaren bei der Sache. Über die Tage hin ist eine erstaunliche Gemeinschaft entstanden, obwohl die meisten einander nicht kannten. Gut war natürlich, dass alle schon einmal an einem Seminar in Wittenberg teilgenommen haben. Die Rückmeldungen waren ausnahmslos positiv und begeisterst. Die beiden Referenten haben bereits für ein weiteres Novemberseminar 2022 ihre Teilnahme zugesagt.